Der Schöpfer der Himmelsscheibe verteilte 32 goldene Sterne auf seinem Kunstwerk. Sieben heben sich deutlich aus der sonst lockeren Streuung hervor: die Plejaden. Dieses sogenannte Siebengestirn markiert wichtige Daten im bäuerlichen Kalender.
Erst später wurde auf der Himmelsscheibe rechts und links je ein Horizontbogen angefügt. Diese Bögen markieren die Sonnenauf- und -untergangspunkte im Verlauf eines Jahres. Die Enden der Horizontbögen markieren die Wendepunkte der Sonne.
32 Sonnenjahre ergeben 33 Mondjahre. Das Spiel mit diesen beiden Zahlen findet sich ebenfalls auf der Himmelsscheibe wieder.
Die Sensation der Himmelsscheibe ist die auf ihr verschlüsselte Schaltregel. Diese ermöglichte es, Sonnen- und Mondjahr in Einklang zu bringen. Eine erste schriftliche Niederlegung dieser Regel findet sich erst 1000 Jahre später in Babylon.
Mit Anbringung der Horizontbögen zu einem späteren Zeitpunkt wurden zwei Sterne überlagert und ein weiterer versetzt. Das Wissen um die Schaltregel und die dafür wichtige Zahl 32 war entweder verloren gegangen oder unwichtig geworden.
|
Die Komplexität des auf der Himmelsscheibe dargestellten astronomischen Wissens erstaunte die Fachwelt. Bis zur Entschlüsselung der Scheibe schrieb man dieses lediglich den Hochkulturen wie Ägypten oder Babylon zu – nicht aber Mitteldeutschland.
Copyright: LDA Sachsen-Anhalt, J. Lipták.
|